Ergänzungslieferung 66

Die 66. Ergänzungslieferung des „Handbuch der Religionen“ enthält einen differenzierten Überblick der qualitativ-empirisch, gegenwartsbezogen arbeitenden Bochumer Religionswissenschaftlerin Dr. Anna Neumaier (im Sommersemester 2020 Vertretungsprofessorin an der Universität Göttingen) über theoretische Grundfragen und empirische Studien zum Verhältnis von Medienwandel und religiösem Wandel mit Emanzipation voneinander, Privilegienverlust der Kirchen, starken Prioritäten und Defiziten. Besonderes Interesse verdienen ihre Ausführungen über die komplexen Herausforderungen, aber auch Chancen durch die digitalen Medien.

Michael Roseneck, M.A. (Wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Universität Mainz) analysiert das Denken über Religion bei dem Diskursethiker Jürgen Habermas, filtert dabei die rationale Versprachlichung des Sakralen heraus.

Rainer Neu (unser Editor für Ethnische Religionen, lehrt Kirchengeschichte und Religionswissenschaft an der Universität Duisburg-Essen) öffnet unsere Augen für die Landschaftsmalerei der deutschen Romantik am Beispiel von Caspar David Friedrich, der überzeugt ist, dass sich in den Weiten des Kosmos Gottes Wirken offenbart.

Judith Weber (Dipl.-Theol. und Dipl.-Päd., Erzbischöfliches Seelsorgeamt Freiburg) verweist auf die wertvollen pädagogischen Handlungsgrundsätze auf dem Weg der Kinder hin zu Religionssensibilität.

Darüber hinaus bietet diese Ergänzungslieferung Forschungsergebnisse und aktuelle Informationen in Hinsicht auf den Buddhismus und den alevitischen Glauben: Der Überblick über den Buddhismus, den unser HdR-Editor Martin Rötting in der 65. Ergänzungslieferung vorgelegt hat, wird in der vorliegenden Ergänzungslieferung fortgeführt. Entfaltet wird der vor allem in Tibet verbreitete Vajrayana-Buddhismus. Gruppen und besonders einflussreiche Personen werden vorgestellt. Gesondert behandelt werden übertraditionelle Gruppen und Personen, soziokulturell asiatisch dominierte Gruppen, nationale Besonderheiten, virulente Missbrauchsfälle.

Dr. Dursun Tan (Leiter des Referates Migration und Teilhabe in der Niedersächsischen Staatskanzlei) bietet einen fundierten Beitrag zum Verständnis der islam-referenziellen Glaubensgemeinschaft der Aleviten. Die für diese Gemeinschaft zentrale, an den Ursprungsort ihrer Religion erinnernde, von „Dedes“ geleitete Andachtsform „Cem“ wird erklärt. Dr. Tan legt die Eigenarten und Rahmenbedingungen der alevitischen Vereine und Cemhäuser am Rande der türkischen Gesellschaft und in Deutschland offen.

Fazit: Diese neue Ergänzungslieferung folgt wiederum (wie kontinuierlich seit 1997) dem HdR- Leitmotiv: Die Vielfalt religiöser Glaubensvorstellungen, Rituale, Organisationen verweist auf den faszinierenden und lehrreichen Reichtum religiöser Erlebnisse und Erfahrungen.

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