Audre Lorde: Eine Stimme gegen Unterdrückung und für Selbstermächtigung

Black, Lesbian, Mother, Warrior, Poet

Audre Lorde, eine herausragende Persönlichkeit, definierte sich selbst als „black, lesbian, mother, warrior, poet“. Diese kraftvolle Selbstbezeichnung spiegelt die Vielschichtigkeit ihrer Identität wider und unterstreicht ihre Bedeutung als eine der einflussreichsten Schwarzen Feministinnen. Ihr Leben und Werk waren geprägt von der Auseinandersetzung mit verschiedenen Diskriminierungsformen und boten gleichzeitig Möglichkeiten zur Selbstermächtigung.

Lordes Leben: Kampf und Selbsterkenntnis

Geboren am 18. Februar 1934 in New York, entdeckte Lorde schon früh ihre Leidenschaft für das Schreiben. Ihre Werke reflektieren ihr Engagement für Fragen der Differenz und Allianz innerhalb der feministischen Bewegung. Lorde gilt als eine Vorläuferin der Intersektionalitätstheorie (lesen Sie dazu den Blogbeitrag zum Thema Intersektionalität), die sich aus ihren persönlichen Erfahrungen und politischem Aktivismus speist.

Schwarzer Feminismus und Intersektionalität

In ihren Schriften hinterfragte Lorde, wie unterschiedliche Identitäten interagieren und welche Auswirkungen dies innerhalb der Frauenbewegung hat. Sie stellte sich gegen einen weißen Feminismus, der durch Ignorieren von Unterschieden wie Rasse, Sexualität, Alter und Klasse zur Diskriminierung innerhalb der eigenen Bewegung beitrug. Lorde betonte, dass nur die Beachtung dieser Unterschiede den Feminismus stärken kann.

Konfrontation mit Mary Daly

In der Auseinandersetzung mit der feministischen Theologin Mary Daly wurde deutlich, wie Lorde weiße feministische Ansichten kritisierte, die nicht-weiße Erfahrungen ignorierten. Lorde forderte einen integrativen Feminismus, der Vielfalt und unterschiedliche Perspektiven berücksichtigt.

Afrekete: Tradition und Selbstermächtigung

Lorde fand Inspiration in afrikanischen Mythen und Religionen, besonders in der Figur der Afrekete. Dieser Schritt symbolisierte ihre Suche nach einer eigenen spirituellen Identität und Selbstermächtigung abseits der patriarchalen und heteronormativen Strukturen des Christentums.

Ein eindrucksvolles Erbe

Lordes Leben und Werk verdeutlichen, wie wichtig die Anerkennung von Differenzen für Kreativität und Veränderung ist. Ihr Kampf gegen Unterdrückung und ihre Bemühungen um Selbstermächtigung haben den Schwarzen Feminismus nachhaltig geprägt und sind bis heute von großer Bedeutung. Audre Lorde hinterließ ein eindrucksvolles Erbe, das in der Intersektionalitätsforschung und in den Diskussionen um Religion und Feminismus bis heute eine zentrale Rolle spielt.

Der vollständige Beitrag ist 2023 erschienen im Handbuch der Religionen:

Albrecht, Jessica A.: Audre Lorde. Black, Lesbian, Mother, Warrior, Poet. 78. Ergänzungslieferung 2023. In: Michael Klöcker, Udo Tworuschka & Martin Rötting (Hg.): Handbuch der Religionen. Kirchen und andere Glaubensgemeinschaften in Deutschland und im deutschsprachigen Raum [Handbook of Religions. Churches and other Religious Communities in Germany and German-speaking Countries]. Westarp Science Fachverlag, Hohenwarsleben 2023.

Schlagwörter:

Audre Lorde, Intersektionalität, afrikanische Religion, afrikanische Diaspora-Religion, Schwarzer Feminismus, Mary Daly

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