Zwischen Relevanz und Kritik anwendungsorientierter Religionswissenschaft zur Erfassung der inneren Strukturen (impliziter) Religiosität im Inklusitätsprozess fluchtmigrierter Menschen

Handbuch der Religionen, I. Grundlegende Artikel

Alina Knoflach

Zwischen Relevanz und Kritik anwendungsorientierter Religionswissenschaft zur Erfassung der inneren Strukturen (impliziter) Religiosität im Inklusitätsprozess fluchtmigrierter Menschen

Zusammenfassung und Schlagwörter

Dieser Beitrag behandelt spezifische Abschnitte meiner Dissertation, die sich mit der anwendungsorientierten Religionswissenschaft beschäftigt. Im Rahmen eines Forschungsprojekts namens Hindiba (arab. Löwenzahn), welches ein Paradebeispiel für implizite Religiosität darstellt, werden die inneren Strukturen individueller Bedeutungsebenen von Religiosität untersucht. Hierdurch können Einflüsse auf die Inklusität von fluchtmigrierenden Menschen festgestellt werden. Die Inklusität ist ein für die Dissertation eigens definierter Begriff, welcher sich auf das subjektive Erfahren von Sicherheit, Strukturiertheit, Anerkennung, Zu(sammen)gehörigkeit und Sinnhaftigkeit, auf Verstehensprozesse für eine respektvolle Entwicklung sowie auf das individuell erlebte Gefühl angekommen zu sein, bezieht.

Da die Forschungsarbeit als konkretes Handlungsfeld unter dem Blickwinkel der Religionswissenschaft in hohem Maß an das Praxisfeld gebunden ist und deshalb kein Weg daran vorbeiführt, die Theorie und die Praxis zu verbinden, stehen sie in ständiger konfliktbehafteter Ambivalenz zueinander. In der Verbindung zwischen Theorie und Praxis müssen die beiden Bereiche stets gleichwertig anerkannt werden. Das bedeutet, die Theorie wird niemals allein aus der Praxis gewonnen und die Praxis kann niemals durch rein theoretische Schritte geleitet werden. Die dadurch entstehenden Spannungsverhältnisse werden im vorliegenden Beitrag kritisch beleuchtet und gleichzeitig deren Relevanz im Kontext meiner Forschungsarbeit diskutiert.

Religiosität, anwendungsorientiert, implizit, Feldforschung, „Integration“

Between the relevance and criticism of applied religious studies to capture the inner structures of (implicit) religiosity in the inclusion process of refugee migrants

Summary and Keywords

This article deals with specific sections of my dissertation, which deals with application-oriented religious studies. As part of a research project called Hindiba (Arabic for dandelion), which is a prime example of implicit religiosity, the inner structures of individual levels of meaning of religiosity are examined. This makes it possible to identify influences on the inclusivity of people who have migrated as refugees. Inclusiveness is a term specifically defined for the dissertation, which refers to the subjective experience of security, structure, recognition, belonging and meaningfulness, to processes of understanding for respectful development and to the individually experienced feeling of having arrived.

Since research work as a concrete field of action from the perspective of religious studies is to a large extent tied to the field of practice and therefore there is no way around linking theory and practice, they are in constant conflictual ambivalence to each other. In the connection between theory and practice, the two areas must always be recognized as equal. This means that theory can never be derived from practice alone and practice can never be guided by purely theoretical steps. The resulting tensions are critically examined in this article and at the same time their relevance in the context of my research.

Religiosity, application-oriented, implicit, Field research, „Integration“

79. Ergänzungslieferung / 2024 / Gliederungs-Nr.: I – 5.7.8

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