Stellen Sie sich jemanden vor, der gelassen durch den Alltag geht, sich nicht hetzen lässt, freundlich „Nein“ sagt und trotzdem gemocht wird. Willkommen beim Lässigen Stil, einem der 13 Persönlichkeitsstile nach Oldham & Morris aus dem Buch „Ihr Persönlichkeitsportrait“.
Diese Menschen wirken oft wie das Gegenteil unserer hektischen Gesellschaft – und genau das macht sie so faszinierend: Sie rennen nicht mit, sie gehen ihren Weg. In Flip-Flops, innerlich wie äußerlich.
Was zeichnet den lässigen Stil aus?
Menschen mit lässigem Stil sind frei von übertriebenem Pflichtgefühl oder sozialem Druck. Sie leben nach dem Motto: „Ich darf so sein, wie ich bin – und das reicht.“
Die fünf Kernmerkmale:
- Ein tiefes Gefühl für Selbstbestimmung.
- Keine Angst vor dem „Anderssein“.
- Stressresistenz – innerlich und äußerlich.
- Priorität auf Genuss und Lebensfreude.
- Keine übertriebene Leistungsorientierung.
Alltagsbeispiel: Anton & Phyllis
Phyllis wollte aus Anton „mehr machen“. Mehr Ehrgeiz, mehr Pläne, mehr Engagement. Anton hingegen war zufrieden mit seinem Leben als Studiobetreiber, liebte es, in aller Ruhe Gitarre zu spielen, Kundenkontakt zu pflegen – und abends mit einem Glas Wein den Sonnenuntergang zu genießen. Für ihn galt: „Ich bin nicht faul – ich hab nur verstanden, was für mich zählt.“
Die Schattenseite: passiv-aggressives Verhalten
Wenn Gelassenheit zur Ablehnung von Verantwortung wird, kann der lässige Stil ins Extreme kippen: in passiv-aggressives Verhalten. Dann wird geschwiegen statt gesprochen, geschoben statt entschieden – und andere bleiben mit den Aufgaben zurück.
Das Buch beschreibt diesen Übergang detailliert – inklusive Tipps zur Selbstreflexion und Abgrenzung.
Lässige Menschen im Berufsleben
Diese Menschen arbeiten, um zu leben, nicht umgekehrt. Sie erfüllen ihre Aufgaben zuverlässig, aber sie definieren sich nicht über Karriere. Sie sind freundlich, oft beliebt – aber selten auf der Überholspur.
Beispiel: Jonathan, ein gelassener Typ, lehnte eine Beförderung ab – bewusst. Die damit verbundenen Überstunden waren es ihm nicht wert. Er blieb im Team beliebt und war trotzdem erfolgreich – auf seine Art.
Familie und Kinder: kein Projekt, sondern Begleitung
Lässige Eltern erwarten nicht, dass ihr Kind „alles richtig macht“. Sie bieten Sicherheit, ohne Druck. Regeln? Ja – aber mit gesundem Menschenverstand. Sie vertrauen darauf, dass das Kind seinen Weg findet.
Bin ich ein lässiger Typ?
Du brauchst Pausen und nimmst sie dir.
Du hast keine Angst, Dinge nicht zu tun.
Du bist zufrieden, wenn es „einfach läuft“.
Du wirst oft gefragt: „Wieso bist du so ruhig?“
Du hast keine To-do-Listen – und wenn doch, sind sie kurz.
Beziehungspotenzial & Reibungen
Der lässige Stil kann auf andere provozierend wirken. Vor allem auf Menschen, die im Pflichtbewusstsein leben. Aber gerade hier liegt die Chance: Diese Gelassenheit kann ansteckend sein.
Tipps zur Entwicklung von mehr Lässigkeit
- Frage dich regelmäßig: Muss ich das wirklich tun?
- Sag Nein – freundlich, aber klar.
- Gönn dir bewusste Auszeiten.
- Akzeptiere, dass du nicht perfekt sein musst.
- Nimm andere nicht zu ernst – und dich selbst auch nicht.
Fazit: Wer den lässigen Stil lebt…
…der lebt oft gesünder, entspannter und bewusster. Aber er muss aufpassen, nicht aus Bequemlichkeit zur Konfliktvermeidung zu greifen. Zwischen Leichtigkeit und Flucht liegt nur ein schmaler Grat.
Lust, deinen Stil zu entdecken?
Dann mach den kostenlosen Online-Test auf der Website des Verlags Westarp Science – und lies das Buch „Ihr Persönlichkeitsportrait“. Du wirst dich (und andere) besser verstehen.