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Was ist der sensible Stil?

Manche Menschen wirken stiller, zurückhaltender – aber in ihrer inneren Welt pulsiert es. Ihre Gefühle sind tief, ihre Gedanken durchdacht, ihre Reaktionen fein abgestimmt. Was andere als „überempfindlich“ abtun, ist in Wahrheit ein Ausdruck besonderer Sensibilität.

Oldham & Morris nennen diesen Charakterzug den „sensiblen Persönlichkeitsstil“. Menschen mit diesem Stil sind nicht schwach – sie sind wach. Wach für Stimmungen, Schwingungen, Zwischentöne. Ihre emotionale Intelligenz ist hoch, auch wenn sie sich selbst oft unterschätzen.

Wie erkennt man diesen Stil im Alltag?

🔹 Julia, 42, meidet Großraumbüros. Der ständige Lärm, flüchtige Bemerkungen der Kollegen, das ständige Unterbrechen – das alles bringt sie aus dem Gleichgewicht. Sie arbeitet lieber in ruhigen Ecken oder im Homeoffice. Kollegen halten sie für distanziert. Sie selbst fragt sich oft, warum sie nicht „einfach normal“ sein kann.

🔹 Tobias, 36, leidet nach einem Gespräch noch tagelang, wenn jemand einen sarkastischen Kommentar über ihn gemacht hat – auch wenn es „nicht so gemeint“ war. Er analysiert jedes Wort, fragt sich, ob er etwas falsch gemacht hat.

Solche Menschen nehmen vieles intensiver wahr – und behalten es länger im Herzen. Sie hören nicht nur zu, sie fühlen mit. Das macht sie zu treuen Freunden, tiefgründigen Partnern und empathischen Kollegen – wenn man ihnen den Raum gibt, den sie brauchen.

Die verborgene Stärke der Sensiblen

In einer Welt, die oft laut, schnell und oberflächlich ist, werden Sensible leicht übersehen. Dabei tragen sie wertvolle Qualitäten in sich:

🌱 Sie hören zwischen den Zeilen.
🌱 Sie spüren, wenn jemand leidet – oft bevor er selbst darüber spricht.
🌱 Sie hinterfragen, statt zu urteilen.
🌱 Sie reflektieren tief und wachsen oft innerlich stark.

Gerade in sozialen Berufen, im Coaching, in der Kunst oder Therapie sind sie häufig zu finden – dort, wo es auf Mitgefühl, feines Gespür und Echtheit ankommt.

Wenn das Leben zu laut wird

Natürlich bringt dieser Stil auch Herausforderungen mit sich. Überstimulation, Reizüberflutung, emotionale Erschöpfung – all das kann zum Alltag werden, wenn sensible Menschen sich nicht bewusst schützen.

🎧 Viele meiden laute Feste, Einkaufszentren oder hektische Arbeitsplätze.
🛏️ Sie brauchen mehr Zeit zur Regeneration, schlafen sensibler und fühlen sich nach konfliktreichen Tagen wie „leer“.
😓 Und sie kämpfen oft mit Selbstzweifeln – weil sie sich „zu empfindlich“ fühlen und an sich selbst herumnörgeln.

Aber genau hier liegt der Schlüssel: Selbstakzeptanz.

Sensible Menschen in Beziehungen

In Partnerschaften bringen sensible Menschen viel Wärme, Aufmerksamkeit und Tiefe ein – aber auch Ängstlichkeit, wenn sie sich zurückgewiesen fühlen. Ein missmutiger Blick des Partners reicht manchmal schon, um sie ins Grübeln zu bringen.

Sie neigen dazu, sich stark auf andere einzustellen – oft zu stark. Ihre Bedürfnisse stellen sie hinten an, um niemanden zu verletzen. Doch auch das kann langfristig zur Erschöpfung führen.

💡 Der Schlüssel? Grenzen setzen – liebevoll, aber klar. Und Partner, die ihre Feinfühligkeit nicht als Schwäche, sondern als Geschenk erkennen.

Risiken und Herausforderungen

Laut Oldham & Morris liegt bei überaus sensiblen Menschen ein erhöhtes Risiko für:
• Soziale Überanpassung (ständig gefallen wollen)
• Vermeidung (aus Angst vor Ablehnung)
• Depressive Verstimmungen (bei zu viel Selbstkritik)

Aber: Das bedeutet nicht, dass sie krank oder gestört sind. Sondern nur, dass sie besonders achtsam mit sich umgehen müssen – und dass die Gesellschaft lernen sollte, mehr Raum für stille Stärken zu schaffen.

Ein Stil mit Tiefe – und großem Potenzial

Menschen mit sensiblem Stil sind oft tiefgründig, kreativ, achtsam und loyal.

Sie sind keine Draufgänger – aber sie sind echt. Sie leben nicht auf der Bühne, sondern im Hintergrund – aber sie fühlen mehr als viele je ahnen.

Ihr größter Schatz: die Fähigkeit, zu verbinden. Sich mit anderen. Mit Ideen. Mit der Welt.

Fazit: Sensibel sein ist kein Makel

Was andere als Schwäche sehen, ist in Wahrheit oft eine besondere Stärke. Menschen mit sensiblem Stil erinnern uns daran, dass nicht alles lauter, schneller und härter sein muss – sondern dass Zartheit, Tiefe und Empathie genauso wichtig sind.

Wenn du dich in diesem Text wiedererkennst – oder jemanden kennst, der so tickt – dann lohnt sich der Blick in die Tiefe.

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Der sensible Stil ist nur einer von 13 Persönlichkeitsstilen, die Oldham & Morris in ihrem Buch „Ihr Persönlichkeitsportrait“ vorstellen. Auf Basis jahrzehntelanger Forschung beschreiben sie präzise, verständlich und mit Respekt, wie unsere Persönlichkeit funktioniert – und wie wir sie verstehen und stärken können.

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